Aktien oder Immobilien – Womit lohnt es sich eher anzufangen?

Es gibt zahlreiche Kanäle auf YouTube über die Geldanlage in Aktien. Und es gibt gefühlt mindestens genauso viele, die Sie von Immobilien begeistern wollen. Also, welche der zwei Möglichkeiten ist denn die Bessere und womit lohnt es sich anzufangen? Darum geht’s in diesem Video!

Also: Das Hauptziel des ganzen Investierens ist es ja, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. 

Aber natürlich gibt es noch ein paar andere Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen. Daher möchte ich in diesem Video einmal die beiden gängigen Strategien des Investierens vergleichen, sodass Sie am Ende für sich entscheiden können, welche für Sie eher infrage kommt und welche vielleicht eben nicht.

Also, das Wichtigste zuerst: In diesem Beitrag geht es um das langfristige Anlegen von Geld. Es geht hier also weder um Daytrading von Aktien, noch um Fix & Flip oder Projektentwicklung von Immobilien. Das sind alles Vollzeitbeschäftigungen und haben nicht wirklich etwas mit Geldanlage zu tun. Wir vergleichen hier also das Kaufen und langfristige Halten von Aktien oder ETFs sowie das Kaufen und Vermieten von Immobilien.

Fangen wir an mit den Argumenten die für Aktien und gegen Immobilien sprechen:

Zum einen ist der Einstieg viel leichter. Um ein Aktiendepot zu eröffnen, kann man sich eine der zahlreichen Broker-Apps herunterladen, eine schnelle Identifizierung per Post Ident Verfahren durchführen, Geld einzahlen und direkt loslegen. Oder man macht das Ganze über seine Hausbank.

Bei Immobilien ist das deutlich komplizierter. Es stellt schon einen großen Aufwand dar überhaupt eine Immobilie zu finden. Dann sind in einen Kauf auch noch mindestens zwei andere Menschen, der Verkäufer und der Notar, verwickelt. Und die Bürokratie ist auf einem ganz anderen Level als beim Handel von Wertpapieren.

Auch ist die Einarbeitungszeit in das Thema Immobilien deutlich größer, als sich mit dem Aktienmarkt zu befassen. Dafür ist dann bei Aktien die Prüfung der individuellen Investition etwas anspruchsvoller, wenn ihr wirklich in einzelne, ausgesuchte Unternehmen investieren wollt.

Der dritte Vorteil ist, dass die durchschnittliche Rendite an der Börse pro Jahr etwa 7,8 Prozent beträgt. Bei Immobilien betrug die durchschnittliche Preissteigerung in Deutschland in den letzten 10 Jahren lediglich ca. 5 Prozent pro Jahr. Hierbei ist aber natürlich der Hebeleffekt noch nicht eingerechnet, darauf komme ich später zu sprechen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Aktien sehr passiv sind. Sie brauchen also keine Betreuung und verursachen auch keinerlei laufende Kosten. Lediglich ETFs haben den TER, der sozusagen eine Verwaltungsgebühr darstellt, die aber sehr gering ist. Immobilien hingegen sind zwar verglichen mit traditionellen Jobs auch sehr passiv, benötigen aber doch mehr Fürsorge als Aktien und verursachen auch recht hohe laufende Kosten. Es muss sich um die Instandhaltung gekümmert werden, das Hausgeld muss ggf. bezahlt werden, der Mieter kann Probleme machen und vieles mehr.

Außerdem lässt sich bei Aktien das Risiko viel leichter minimieren, indem man in verschiedene Branchen oder verschiedene Länder investiert. Bei Immobilien stellt es einen deutlich höheren Aufwand dar, direkt mehrere Objekte zu kaufen oder in verschiedenen Städten und Ländern zu investieren.

Zu guter Letzt können Sie in den Kapitalmarkt einfach jeden Euro den Sie überhaben investieren. Für den Kauf einer Immobilie ist jedoch eine gewisse Bonität notwendig, entweder um einen Kredit bei einer Bank aufzunehmen, oder um die Immobilie direkt aus Eigenkapital selbst zu bezahlen.

Aber was spricht dann für die Immobilie?

Der allergrößte Vorteil ist hier der Hebeleffekt. Denn, in der Regel kauft man Immobilien nur mit einem sehr kleinen Anteil an Eigenkapital. Man kann also mit seinen zehn- oder zwanzigtausend Euro schon eine Immobilie im Wert von 100.000 Euro oder vielleicht sogar noch mehr kaufen. Dadurch wird die geringere Rendite im Vergleich zu Aktien ausgeglichen oder in den meisten Fällen sogar überholt, da man mit seinem geringen Eigenkapital schnell große Vermögenswerte bewegen kann.

Wenn man also beispielsweise 100.000 € hat, kann man diese entweder zu 7,8 Prozent Rendite an der Börse anlegen, oder damit 10 Immobilien von 100.000 € mit einer jährlichen Preissteigerung von jeweils 5 Prozent kaufen.

Wie Sie sehen, ist es damit also deutlich einfacher Vermögen aufzubauen. Sie investieren 10.000 Euro und bekommen dafür einen Vermögenswert mit dem zehnfachen Wert.

Außerdem ist es bei Immobilien so, dass die Preisänderungen deutlich weniger volatil sind. Während sich der Preis von Aktien täglich unzählige Male ändert, haben Immobilien eher einen langfristigen Trend, der einige Jahre andauert.

Der letzte Vorteil, den ich ansprechen möchte, ist der, dass Immobilien schwerer zu kaufen und verkaufen sind. Das mag erst einmal nach einem Nachteil klingen, jedoch lassen sich so impulsive Handlungen vermeiden. Bei Aktien könnte man schneller dazu neigen aus Panik mit Verlust zu verkaufen.

Sie sehen schon, wirklich konkret kann man dabei nicht werden. Das Ganze ist nämlich wirklich individuell von Ihren konkreten Investments sowie von der persönlichen Situation und Strategie abhängig. Hättet ihr vor 10 Jahren Netflix-Aktien gekauft, wäre eure Rendite sicherlich deutlich höher als mit einer Immobilie. Das funktioniert aber natürlich auch andersherum.

Beachten Sie außerdem noch die emotionalen Aspekte, wenn Sie bei Aktien sinkende Kurse nicht aussitzen können, oder Sie nicht mit Kreditschulden von Immobilien über mehrere Hunderttausend, oder sogar Millionen Euro, zurechtkommen.

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